Richtiges Lüften für ein behagliches Wohnklima im Winter- und Sommergarten
Wie beurteilt man das Klima eines Wintergartens? Welche technische Möglichkeiten der Be-und Entlüftung sind möglich und wie kann man die Belüftung automatisieren? Schon bei der Planung eines Wohn-Wintergartens sollte man die richtigen Lüftungskomponenten berücksichtigen
Behagliches Wohnklima im Wintergarten
Die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Temperaturen im Wohn-Wintergarten sind die Verglasungsqualität, die zusätzlich zur Verfügung stehende Heizleistung für die Übergangsmonate, die Himmelsausrichtung des Wintergartens, die Beschattung und die Lüftung. Gerade die sommerliche Innentemperatur des Wintergartens erreicht ohne entsprechende Maßnahmen Bereiche, in denen ein Aufenthalt von Menschen und Pflanzen unmöglich ist. Die eingesetzten Komponenten für die Belüftung und Beschattung müssen der Zielsetzung, ein (ganzjähriges) angenehmes Wohnklima und somit ein behagliches Umfeld für den Menschen zu schaffen, ausgelegt und konzipiert sein.
Kriterien für die Beurteilung des Klimas
Die Beurteilung des Nutzers über das Klima im Wintergarten und somit an die Behaglichkeit ist an sehr komplexe und vielschichtige Zusammenhänge geknüpft. So lassen nichtklimatische Einflussgrößen (körperliche Aktivitäten, und die Bekleidung) und klimatische Abhängigkeiten (Lufttemperatur, Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit, Temperatur der Umhüllungsfläche, Möglichkeit der Wärmeabgabe) sowie das subjektive Empfinden des Einzelnen in Abhängigkeit von der jeweiligen Tagesform unterschiedliche Beurteilungen zu. Für die Behaglichkeit ist es jedoch grundsätzlich wichtig, dass die Wärmeabgabe gleichmäßig erfolgen kann und sich kein örtliches Unbehagen – durch eine ungleiche Strahlungstemperaturverteilung, Zugempfinden (Kaltluft) und zu warme oder zu kalte Fußböden – einstellt. Die Anforderungen an die eingesetzte Technik zur Be- und Entlüftung, Beschattung und Heizung sind erheblich. Einzelne Maßnahmen, wie z.B. nur die Außenbeschattung sind nicht ausreichend – als Teillösung jedoch unerlässlich.
Grundsätzliches zu den Lüftungsgeräten
Die Lüftungsgeräte sollen eine kontinuierliche Abfuhr der aufgeheizten Innenluft ermöglichen und somit eine Überhitzung des Wintergartens verhindern. Die Innenluft kann z.B. über Dachfenster oder auch über motorisch betriebene Lüftungsgeräte entweichen. Durch den Einsatz von manuell zu bedienenden Zuluftgeräten und Dachfenstern wird die natürliche oder freie Lüftung des Wintergartens ermöglicht. Diese Art der Lüftung entsteht durch Temperatur- und Druckunterschiede zwischen der Außenluft und der Luft im Innenbereich des Wintergartens. Die Dachfenster können z.B. mittels einer Handkurbel manuell geöffnet bzw. geschlossen werden. Eine gesteuerte elektrische Betätigung des Dachfensters ist möglich. Hierbei erfolgt der Antrieb z.B. über Spindel- oder Kettenmotoren. In Kombination mit einem EIN- / Ausschalter oder über einen Temperaturregler ist eine komfortable Bedienung möglich. Die Steuerung des Dachfensters über einen Wind-, Regen- und Sonnenwächter oder einer Wetterstation ermöglicht auch in Ihrer Abwesenheit eine gesicherte Be- und Entlüftung. Durch elektronisch gesteuerte und motorisch betriebene Lüftungs- und Verschattungsgeräte erfolgt eine automatische Regelung des Wintergartenklimas.
Gesamtkonzept Wintergartenklima
Das Wintergarten-Steuerungs-System steht für ein Gesamtkonzept zur automatischen Steuerung der eingesetzten Beschattungsanlagen und der Be- und Entlüftungsgeräte. Hierbei werden alle relevante Klimadaten (Temperatur, Feuchtigkeit, Wind, Regen, Sonne) erfasst und ausgewertet. Das Wintergartenklima wird hierdurch automatisch geregelt – auch in Abwesenheit des Nutzers. Der Installationsaufwand des Bus – Systems ist hierbei gering.
Richtiges Lüften für ein behagliches Wohnklima im Wintergarten
Wenn Sie zu jeder Jahreszeit Freude an Ihrem Wintergarten haben wollen, dann ist eine gut durchdachte und ausreichend dimensionierte Belüftungstechnik ein absolutes Muß. Frische Luft und ein angenehmes Klima wirken sich positiv auf Ihr Wohlbefinden aus. In der freien Natur genauso wie im Wintergarten.
Ein behagliches Klima hängt im Wesentlichen davon ab, wie die Be- und Entlüftung in die Planung des Wintergartens mit einbezogen wurde. Erst durch das richtige Zusammenspiel aller relevanten Faktoren werden Sie Ihren Wintergarten dauerhaft nutzen können.
Bei der Sonneneinstrahlung gelangen die kurzwelligen Sonnenstrahlen ungehindert ins Innere des Wintergartens, treffen dort auf die Wände, Möbel und Boden und heizen den Wintergarten auf. Ohne die richtige Wahl der Eindeckung, Beschattung und Lüftung wird die Innentemperatur an heißen Sommertagen schnell auf ein unerträgliches Maß ansteigen. Der sogenannte Treibhauseffekt sorgt dafür, dass Sie Ihren Wintergarten nicht in der gewünschten Weise nutzen können. Bei der Be- und Entlüftung wird die Thermik als natürliche Luftbewegung genutzt. Wir unterscheiden zwischen drei verschiedenen Arten:
Die manuelle Lösung, wobei unter Berücksichtigung der natürlichen Thermik über ein manuelles Zuluftgerät die Frischluft in den Wintergarten einströmt und über ein Dachfenster die Innenluft nach außen ausströmt. Das Dachfenster ist sowohl manuell als auch über eine elektronische Steuerung zu betätigen.
Die mechanische Be- und elektrische Entlüftung, wobei über ein manuelles Zuluftgerät die Frischluft in den Wintergarten einströmt und ein motorisches Abluftgerät die Innenluft nach außen leitet. Das Abluftgerät kann sowohl über einen Schalter (Ein / Aus), einen mehrstufigen Schalter oder eine elektronische Steuerung betätigt werden.
Die elektrische Be- und Entlüftung, wobei über ein elektronisch gesteuertes Zuluftgerät (ohne motorbetriebenen Lüfter) die Frischluft in den Wintergarten geleitet wird, und ein motorisches Abluftgerät die Innenluft nach außen leitet.
Das Zu- und Abluftgerät wird über eine elektronische Steuerung geregelt. Hinsichtlich einer ausreichenden Dimensionierung der Be- und Entlüftungsgeräte sollten bei der Auswahl u.a. folgende Kriterien berücksichtigt werden:
• Himmelsausrichtung des Wintergartens
• Eindeckung des Wintergartens
• Beschattung
• Material der Wände zum Kernhaus
Diese Faktoren sollten in die Berechnung zur Auswahl der Geräte einfließen. Hierfür gibt es entsprechende Spezialsoftware.
Eine Überschlagsrechnung ermöglicht im Vorfeld die grobe Ermittlung der benötigten Luftwechselrate:
Rauminhalt (m3) x Faktor (/h)
-
- ohne Sonnenschutz: Faktor = 50
- Sonnenschutz innen: Faktor = 20
- Sonnenschutz außen: Faktor = 10
Um die vorhandenen Be-und Entlüftungsgeräte, die Beschattung und die Heizung exakt aufeinander abzustimmen, ist eine automatische Wintergartensteuerung eine sehr nützliche Zusatzausstattung. Es kommt nicht nur darauf an, dass die einzelnen Geräte ihren Dienst tun, sondern dass alle Komponenten in ihren Funktionen und Eigenschaften genau aufeinander abgestimmt funktionieren. Wintergartensteuerungen analysieren das Klima innerhalb und außerhalb des Wintergartens und steuern die angeschlossenen Geräte so, dass stets der gewünschte Zustand vorherrscht.
WS1000® und WS1® sind Steuerungs- und Bedieneinheiten für die Gebäudetechnik in Wintergärten, Privathäusern und kleineren Büroobjekten. Die Automatiksteuerung sorgt für optimales Raumklima und bietet Sicherheits- und Komfortfunktionen. Zugleich wird die Energiebilanz des Gebäudes durch das perfekte Zusammenspiel der Haustechnik optimiert.
Zentrales Element der Steuerung ist das berührungssensitive Farbdisplay. Hier werden die angeschlossenen Geräte bedient und Einstellungen angepasst. Die Bedienoberfläche leitet wie selbstverständlich durch die Einstellungsschritte.
Sobald keine Bedienung mehr erfolgt, zeigt der Bildschirm die aktuellen Wetterdaten, den Lauf der Sonne oder Niederschlag. Um Energie zu sparen, kann das Display je nach Umgebungshelligkeit automatisch abdunkeln oder ganz abschalten. Antriebe und Geräte werden an den Steuerungen direkt angeschlossen. Zusätzlich stehen Funk-Kanäle zur drahtlosen Kommunikation zur Verfügung. Über Funk-Module können so weitere Antriebe und Geräte angesteuert werden.
Die wichtigsten Automatikfunktionen der Steuerungen sind Sonnenschutz und Lüftung. Markisen, Jalousien und Rollläden werden nach Helligkeit und zusätzlich nach Sonnenrichtung und -höhe gesteuert. Der Lamellenwinkel von Jalousien kann dem Sonnenstand entsprechend nachgeführt werden. Dadurch wird direkte Sonneneinstrahlung verhindert, der Raum aber weitest möglich durch Tageslicht erhellt.
Zudem fahren die Beschattungen erst herunter, wenn die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. So wird die Sonnenwärme genutzt. Unabhängig davon schützen die Steuerungen die angeschlossenen Beschattungen vor Schäden durch Wind oder Regen. Durch die integrierte Zeitschaltuhr können Komfortfunktionen wie das Schließen der Läden als Sichtschutz realisiert werden.
Das automatische Lüften richtet sich nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Beispielsweise werden die Fenster im Sommer nachts zur Kühlung geöffnet, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Eine Regenalarm-Funktion schützt Möbel und Einrichtung vor Feuchtigkeitsschäden. Auch Heizungen, Lüftungsgeräte und Klimaanlagen werden von den Steuerungen geregelt, so dass das gewünschte Raumklima gehalten wird.
Die Sicherheit im Gebäude wird durch den Anschluss von Rauch- und Bewegungsmeldern verbessert. Im Display der Steuerungen können Bilder von Videokameras angezeigt werden, z. B. zur Überwachung des Eingangsbereichs.
Auch individuelle Wünsche, wie beispielsweise die Zeitschaltung einer Teichpumpe oder die stimmungsvolle Beleuchtung von Garten und Haus, werden mit der Gebäudesteuerung WS1000® und WS1® verwirklicht.
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